Mittwoch, 18. November 2015

Sie opfert alles

IL208-Z.21.2a

Hier braucht die Seele nicht mehr abzuwägen, wo die Ehre Gottes mehr oder weniger gefördert wird. Sie hat diese Arbeit im vorigen Zustand getan. Sie sieht jetzt bei allem leicht und schnell auf die größere Ehre Gottes, sie liebt und sucht sie. Sie sieht leicht, wo diese größere Ehre Gottes zu finden ist, sie liebt sie stark, sie wählt sie gern. Diese Gewohnheit ist in ihr gut ausgebildet. Sie zaudert da vor keinem Opfer, wo die Ehre ihres Gottes ein wenig mehr gefördert werden kann.

Was bleibt ihr noch zu tun übrig? Welche Stufe kann sie noch ersteigen? Es bleibt ihr noch jene menschliche Befriedigung, auf die sie vergessen hat, für die sie gleichgültig war. Sie hat sie bereits immer dann geopfert, so oft sie sah, dass Gott an diesem Opfer auch nur ein wenig mehr Wohlgefallen habe. Aber schließlich blieb doch noch viel für sie übrig. Jetzt will sie das Opfer vollenden, sich von allem losmachen, alles verbrennen; Sie will alles verzehren lassen, im höchsten Maß gedrängt zu opfern, dem Geschaffenen zu entsagen und sich mit Gott allein zu vereinigen.

(Dom François de Sales Polien, IL, 20151118)


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