Sonntag, 3. November 2013

Tod in der Kartause

Liebe Freunde dieser Seite BRUNONIS, auch ich zögerte, wie mein italienischer Kartäuserfreund, ein Video zu veröffentlichen, welches tatsächlich erstmalig die Beisetzung eines Kartäusers zeigt. Doch wenn ich diesen Film als ein Dokument aus dem Kartäuserorden verstehen möchte, dann sollte ich wenigstens auf das Video hinweisen.

Bitte, liebe Leser, ich mache nicht aus sensationslüsternen Gründen auf das Video aufmerksam sondern aus dokumentarischen Gründen. Keinesfalls will ich damit ungebührlich Eindringen in die Abgeschiedenheit und das Schweigen der Mönche, oder gar deren Intimsphäre verletzen. So bitte ich auch sie alle, dies zu respektieren!

Die außergewöhnlichen Aufnahmen und der Inhalt sind sehr spannend, vielleicht grenzwertig für empfindsame Gemüter. Doch die regelmäßigen Besucher von BRUNONIS wissen, dass das Leben in der Kartause und natürlich das Menschenleben schlechthin, auf den Tod hinaus laufen. Doch hinter dem Tod werden wir erfahren, was wir im Leben geglaubt haben. Wir werden IHN, den Herr, sehen, wie ER ist!

Die eigentlich private, doch so beredsame Reportage über das Requien und die anschließende Bestattung eines Kartäuserbruders der englischen Kartause Parkminster stammt von Angehörigen des Mönchs. Diese (männlichen) Verwandten durften den Zeremonien beiwohnen.

Der Laienbruder John Roy, als Kartäuser hieß er Frater Cyriacus, starb am 30. Mai 2013. Der 30. Mai war auch sein Geburtstag. Im Jahre 1968 wurde er in Kochi, Kerala  (im Süden von Indien) geboren. Nach einem Schulabschluss und einem Ingenieurstudium arbeitete er in seinem Beruf in Raffinerien in Indien, Thailand und Katar. Doch das bequeme Leben und der gutbezahlte Job reichten ihm nicht aus. Gott griff in sein Leben ein und John Roy widersetzte sich nicht dem Werben des Herrn. Er ging wieder zurück in seine Heimatstadt und arbeitete in einem Krankenhaus, indem er sich den Leidenden zuwendete. Nach fünf Monaten folgte er dem Ruf des Herrn noch entschiedener.

John Roy ließ alles zurück (hinter-sich), flog nach England und trat in die Kartause Parkminster ein. Er entschied sich damit für das einfache und strenge Klosterleben und begann seine Berufung als Anfänger im Kloster zu prüfen. Der Neuling trug noch nicht zwei Jahre den Mantel des Postulanten, als der Herr etwas ganz anderes für Bruder Cyriacus entschied. Nach einer kurzen Leidenszeit durch eine Krebserkrankung starb der Kartäuserbruder am Tag der Vollendung seines 45. Lebensjahres.

Die Zeremonie fanden am Samstag, 1. Juni 2013, in Gegenwart der klösterlichen Gemeinschaft und einige männlichen Verwandten des Verstorbenen (die in Schottland leben) statt. Sie waren die Zeugen der ergreifenden Feierlichkeit.

Beten wir für Bruder Cyriacus und für alle Verstorbenen. Sie mögen ruhen in Frieden!


Dank an cartusialover!!



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