Freitag, 5. April 2013

Ein unterscheidendes Merkmal

Wie bei den Mönchen, so gibt es auch bei den Nonnen die Laienschwestern (Konversschwestern) und die Chorschwestern. Sie haben ein und dieselbe Berufung, aber unter verschiedenen Modalitäten. Sie sind abhängig von den jeweiligen Begabungen und Gnaden, die Gott einer jeden verliehen hat. Dadurch ergänzen sie einander und sind einander zugeordnet, womit sie eine solide Grundlage für die Kartäuserfamilie bilden und so vollkommener ihren jeweiligen Dienst an der Kirche erfüllen können.

Was heute oft vergessen wird und auch innerhalb der Kirche manchmal nicht genügend Beachtung findet ist, dass das Leben in der Einsamkeit der Klöster kein Selbstzweck ist. Vielmehr bietet das kontemplative Klosterleben den Rahmen für einen immerwährenden Kult zum Vater im Himmel, der allzeit Anbeter sucht im Geiste und in der Wahrheit.

Seit ihren Anfängen entstand in den Orden eine Art Korporation durch verschiedene Gliederungen mit verschiedenen Ämtern. Es wurde sichtbar in den beiden Lebensformen oder Berufungsformen von Klausur- oder Chor- oder Priester-Mönchen und Laienmönchen.

Im Kartäuser-Orden hat sich im Verlauf der Zeit dazu noch die Form des Donaten (Donat-Bruder) dazu gefügt, eine Kartäuserberufung in der keine Gelübde abgelegt werden. Bei der Donation schenkt sich der Mönch alleine aus Liebe zu Christus dem Orden.

Auch unter den Kartäuser-Nonnen entstand diese Mannigfaltigkeit. Neben den Chorschwestern gibt es bei den Laienschwestern noch die Donat-Schwestern, die die sich in völliger Freiheit dem Orden widmen.

Da der Charakter des Kartäuserordens bemerkenswert einsiedlerisch ist und die Voraussetzungen für diese Berufung eine große Liebe zur Einsamkeit ist, haben die Ordensmitglieder verschiedene Grade der Wahl, ihrer je eigenen Berufung gemäß.

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Ich, N. N., verspreche um der Liebe unseres Herrn Jesus Christus
und um des Heiles meiner Seele willen, Gott treu als Donat zu dienen,
indem ich zum Nutzen der Kirche Gehorsam übe und Keuschheit bewahre
und ohne Eigentum lebe. Deshalb übergebe ich mich diesem Haus
nach gegenseitiger vertraglicher Verpflichtung. Gemäß den Statuten
will ich ihm allezeit dienen und mich der Lebensweise des Ordens unterwerfen.

(aus den Kartäuser-Statuten, Die Donation)



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