Freitag, 13. Januar 2012

Goldener Brief, E. 1-3


Begleitschreiben
   
Den Herren und Brüdern, dem Prior H. und H. wünscht
Bruder Wilhelm einen Sabbat der Freude (Jes 58,13).

Widmung des Briefes an die Novizen

1. Beinahe unverschämt und mehr als sich geziemt hat sich mein Mund vor euch aufgetan, geliebteste Brüder in Christus. Verzeiht, denn mein Herz ist weit geworden (2 Kor 6,11). Ich bitte euch, werdet auch ihr weit in eurem Herzen (2 Kor 6,13.12) und nehmt uns auf (2 Kor 7,2). Denn ich bin ganz euer in dem, in dessen herzlicher Liebe wir uns nach einander sehnen (Phil 1,8).

2. Daher beschloss ich, seit ich euch verlassen habe bis zu dieser Stunde, meine tägliche Arbeit, wie gering sie auch sein mag, nicht euch zu widmen, da ihr es nicht nötig habt (1 Thess 5,1), sondern Bruder Stephan und seinen Gefährten, den jüngeren Brüdern und den Novizen, die zu euch kommen, deren Lehrer allein Gott ist. Sie sollen es haben und lesen. Vielleicht finden sie darin etwas, was für sie nützlich ist, als Trost für ihre Einsamkeit und als Ansporn in ihrem heiligen Vorhaben.

3. Ich biete an, was ich kann: den guten Willen. Ihn fordere ich auch von euch zurück mit seinen Früchten. David gefiel Gott, als er tanzte (2 Sam 6,14-16. 20-23), nicht wegen des Tanzes, sondern wegen seiner Gesinnung. In ähnlicher Weise ist auch die Frau, welche die Füße des Herrn salbte, vom Herrn gelobt worden, nicht weil sie ihn salbte, sondern weil sie liebte. Und weil sie das tat, was sie konnte, fand sie darin ihre Rechtfertigung (Lk 7,28-47; Mk 14,6-8; 1 Kor 4,4).

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