Sonntag, 1. Mai 2011

Gott schauen, 57

Einsamkeit und Schweigen

„Ich selbst will sie verlocken. Ich will sie in die Wüste
hinausführen und sie umwerben“ (Hos 2,16)


(Hl. Bruno, Brief an Radolf, Nr. 6-7):
Welchen Nutzen und welche göttliche Wonnen 
die Einsamkeit und das Schweigen der Einöde denen bringen, 
die sie lieben, das wissen nur die, 
welche es erfahren haben. 
Hier können mutige Männer, so oft sie es wollen,
in sich verweilen, um mit Eifer die Tugendkeime zu pflegen, 
und sich von den süßen Früchten des Paradieses nähren. 
Hier wird man jenes Auge erwerben, dessen klarer Blick 
den Bräutigam verwundet und dessen Reinheit Gott zu schauen vermag. 
Hier betätigt man sich in einer tätigen Ruhe,
und ruht in einer ruhevollen Tätigkeit. 
Hier verleiht Gott seinen Kämpfern 
den ersehnten Lohn für die Mühen des Kampfes: 
den Frieden, den die Welt nicht kennt, 
und die Freude des Heiligen Geistes (vgl. Röm 14,17).

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