Dienstag, 31. Mai 2011

Brunozyklus, 5

Einkleidung Brunos und seiner Gefährten zu Mönchen 
durch den heiligen Bischof Hugo.

Kurkölnischer Hofmaler Peter Josef  Schmitz, 1753/54, ca. 162x152 cm

Sie erhalten das weiße Ordensgewand der Kartäuser. Das besondere Kennzeichen ist der Stoffstreifen, der Vorder- und Rückseite des Skapuliers verbindet.

(siehe: Der Brunozyklus, Schnell&Steiner, 1993) 

Montag, 30. Mai 2011

Brunozyklus, 4

Bruno und seine Gefährten kommen in Genoble bei Bischof Hugo an. 
Im Hintergrund reiten die Männer in des Tal der Chartreuse.

Kurkölnischer Hofmaler Peter Josef  Schmitz, 1753/54, ca. 162x152 cm

Bischof Hugo war ein ehemaliger Schüler von Bruno. Dieser überließ ihm das Tal der Einsamkeit. Der Bischof erwartete die sieben Männer bereits, nachdem er im Traume sieben Sterne gesehen hatte. Das sind die Sterne, die das Wappen des Kartäuserordens zieren.

(siehe: Der Brunozyklus, Schnell&Steiner, 1993)

Sonntag, 29. Mai 2011

Brunozyklus, 3

Bruno verläßt mit sechs Gefährten die Welt,
nachdem ihm in Traum ein Engel erschien (Hintergrund, links).

Kurkölnischer Hofmaler Peter Josef  Schmitz, 1753/54, ca. 162x152 cm
Bruno ist erschüttert von dem Erlebten. Er muss sein Leben ändern.
Alleine will er weggehen, in die Einsamkeit als Eremit. Doch sechs seiner Freunde bitten ihn, er möge sie mitnehmen. Er willigt schließlich ein. So gibt Bruno (mit seiner Hand) die Richtung an.

(siehe: Der Brunozyklus, Schnell&Steiner, 1993)

Samstag, 28. Mai 2011

Brunozyklus, 2

Die redende Leiche

Kurkölnischer Hofmaler Peter Josef  Schmitz, 1753/54, ca. 162x152 cm

Ein Kollege Brunos an der Domschule zu Reims, war gestorben. Beim Requiem richtete sich die Leiche auf und sprach: "Ich bin von Gottes Richterstuhl zur Hölle verdammt worden." Das wiederholte sich an drei Tagen.
Der Tote fand in geweihten Räumen und geweihter Erde keinen Frieden. Er wurde außerhalb bestattet.
Wie alle anderen ist auch Bruno entsetzt, der hinter dem Priester steht.

(siehe: Der Brunozyklus, Schnell&Steiner, 1993)

Freitag, 27. Mai 2011

Brunozyklus, 1

Bruno als Lehrer der Theologie an der Domschule in Reims,
im Hintergrund als Beter.

Kurkölnischer Hofmaler Peter Josef  Schmitz, 1753/54, ca. 162x152 cm

Bruno, wurde um 1030 in Köln als Sohn einer Patrizierfamilie geboren. Als Stiftsherr von St. Kunibert kam er nach Reims. An der dortigen Domschule wurde er ein berühmter Lehrer der Theologie.

(siehe: Der Brunozyklus, Schnell&Steiner, 1993)

Donnerstag, 26. Mai 2011

Basilika St. Severin, Köln

Das Kreuz über dem Chor

Crucifixus dolorosus

14. Jahrhundert


In der Basilika St. Severin werden  acht großflächtige Gemälde, der sogenannte Brunozyklus aufbewahrt. Die Bilder sind zu sehen, aber leider nicht sehr gut zugänglich um sie genauer zu betrachten. 

Diese Gemälde stammen aus den Jahren 1753-1754. Sie wurden aber erst  am 27.06. 1990 wieder entdeckt, nachdem sie, neben anderen Kunstschätzen, 1944 in Sicherheit gebracht worden waren. Die Bilder waren in einem schlechten Zustand und wurden aufwändig restauriert. Im Jahre 1993 fanden sie ihren jetzigen Platz in der Kirche St. Severin, nahe der ehemaligen Kartause St. Barbara, wofür sie einstmals hergestellt wurden.

Vorbild für diesen Brunozyklus, deren im Mittelalter mehrer entstanden, waren die Gemälde des französischen Malers Eustache Le Sueur (1616-1655).
 

Mittwoch, 25. Mai 2011

Kartause St. Barbara Köln

Der barocke Torbogen zur ehemaligen Kartause St. Barbara in Köln existiert noch.
Die bestehenden Gebäude gehören einer protestanteischen Gemeinde.
Leider waren die noch bestehenden Gebäude samt der ehemaligen Kirche am vergangenen Montag
für mich nicht zugänglich und nicht zu besichtigen.
(links oben: St. Bruno).

Dienstag, 24. Mai 2011

Gott schauen, 79


 (2)
(Augustin Guillerand, Écrits spirituels, I,24-25):
Die häufige Wiederholung derselben Handlungen und Worte 
stellt eine Gefahr dar. 
Sie kann leicht zur Gewohnheit werden. 
Das Gebet wird dann ein mechanisches Tun
und ist nicht mehr ein Akt des Herzens. 
Während wir gedankenlos die Lippen bewegen, 
schweift die Phantasie auf tausend Wegen herum. 
Die Aufmerksamkeit nimmt ab, weil die Liebe abnimmt.
Aufmerksamkeit auf die Worte, 
die wir aussprechen, ist gut; 
die Aufmerksamkeit auf Gott allein, ist besser.
Zuweilen ist das letztere das einzig mögliche. 
Das Wesentliche ist, 
dass wir uns auf den himmlischen Vater ausrichten 
und bei ihm bleiben.

Montag, 23. Mai 2011

Gott schauen, 78

2. Der Gottesdienst

 (1)
(Hl.Bruno, Expositio in Ps 148, PL 152,1408):
Lobpreise deinen Gott und Schöpfer, 
um wirklich Zion zu sein, das heißt, 
die himmlischen Dinge zu beschauen! 
Denn die Beschauung ist ein Lobpreis für Gott, 
die ihn aufs höchste erfreut. 
So höre nicht auf, 
den Herrn, deinen Gott, zu lobpreisen.

Sonntag, 22. Mai 2011

Gott schauen, 77

(4)
(Jean-Baptist Porion, Amour et silence, 42):
Unser Gebet soll so einfach wie möglich sein. 
Knien wir nieder 
und erwecken wir aus ganzem Herzen 
Akte des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. 
Das ist die sicherste 
und heilsamste Betrachtungsmethode.

Jean-Baptist Porion, 1899-1987

Samstag, 21. Mai 2011

Gott schauen, 76


 (3)
(François Pollien, Grandezze Mariana, 458):
Wir brauchen in uns eine gewisse Aufnahmefähigkeit für Gottes Gnaden. 
Dies ist die Aufgabe des Gebets. 
Wir müssen beten, damit wir uns öffnen, 
damit wir uns Gott nähern. 
Und solange wir das noch nicht erreicht haben, 
müssen wir unsere Bemühungen
im Gebet fortsetzen.

Freitag, 20. Mai 2011

Gott schauen, 75

 (2)
(Gabriel Maria Fulconis, Die hl. Seele, 586):
Wenn wir das „Vaterunser“ beten, tragen wir dem Vater Bitten vor, 
die uns sein Sohn, der Gegenstand seiner ewigen Liebe, gelehrt hat. 
Welches Vertrauen und welche Sicherheit, erhört zu werden, 
muss uns ein solches Bittgebet geben!
Dieses Gebet drückt in wenigen Worten aus, 
was immer wir von Gott erbitten können, 
denn so schreibt der heilige Augustinus: 
„Jede Gnade, die wir erlaubterweise wünschen
und von der göttlichen Barmherzigkeit erhoffen dürfen, 
ist im Vaterunser enthalten, nämlich alles, was wir für Leib und Seele, 
für dieses und für das künftige Leben brauchen“.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Gott schauen, 74


1. Das Gebet – eine Zwiesprache mit Gott

(1)
(Landspergius, Enchiridion militiae christianae, XII-XIII,
Opera omnia, 4,520-521):

Wenn du dich ins Gebet begibst, vergiss alles andere. 
Nimm an, dass niemand anwesend ist als Gott und du. 
Halte dein Herz von den Geschöpfen losgelöst 
und zu Gott erhoben. 
Bekämpfe nicht nur die schlechten Gedanken, 
sondern auch die unnützen, 
denn sie entfernen dich von deinem Ziel. 
Alles, was du siehst und hörst, 
benutze als Gelegenheit, um deinen Geist zu Gott zu erheben.
 Erbitte dir einen solche Frömmigkeit, 
die auch in Bedrängnis, Trockenheit und 
Trostlosigkeit standhält. 
Diese darf man ohne Gefahr der Selbsttäuschung 
von Gott erbitten, aber 
bezüglich der Tröstungen 
überlasse dich dem Wohlgefallen Gottes.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Kartusianische Lebensbilder (4)

Bruder Johann Wagner


Auf der Suche nach der verlorenen Stille
Hans Wagner, dessen genaues Geburtsdatum wir nicht kennen (vielleicht 1456), erblickte in Riedlingen an der Donau das Licht der Welt. Als junger Mann entschloss er sich, in die Schweizer Kartause Ittingen einzutreten, wo er  im Jahre 1475 angenommen wurde. Als Laienbruder legte er ein Jahr darauf seine Gelübde ab. Innerhalb der Kartause gab es zu jener Zeit verschiedene Schwierigkeiten. Besonders wurden die Laienbrüder zu außerordentlichen Arbeiten herangezogen, die sie abhielten von einem vertieften Leben in Gott. Der junge Hans, war während seiner Zeit als Novize durchdrungen von einem glühenden Geist der Buße und Gottsuche. Mehr und mehr vermisste er das Schweigen und die Einsamkeit. So erkannte er, dass es nicht sein Weg war, sich diesen klösterlichen Verpflichtungen hinzugeben. 
In einem Brief schrieb er dem Papst und bat, ihn von den Gelübden zu befreien um ein Einsiedlerleben führen zu können. Von Papst Innozenz VIII. erhielt er die gewünschte Erlaubnis. Sein Vorbild war Bruder Klaus von Flüeli, der zu dieser Zeit gerade erst seit zwei Jahre verstorben war. 
Am 16. Mai 1489, nach der Zustimmung durch den Papst und der Erlaubnis des Kartäuserordens machte sich Hans Wagner auf den Weg. Bei einer Lichtung, nahe des „Pilatus-Gebirges“ fand er eine kleine mittelalterliche Einsiedelei oder besser: „eine dunkle Höhle, umgeben von dichter Vegetation“. Hier fing Bruder Johann sein neues Leben als Einsiedler an. Einsam. Allein. Auf sich gestellt. Da hatte er Zeit für das, was er suchte. Für die Stille und für das Gebet. Und wie bei Bruder Klaus war die Stille nur Mittel zum Zweck, denn sie machte ihn ganz offen für Gott und für die Menschen. Er horchte hinein in die leisesten Eingebungen, der göttlichen, wie der menschlichen Natur. Er konnte Diener Gottes und Diener der Mitmenschen werden. 
So verbrachte er die letzten 22 Jahre seines Lebens. Was er in der Kartause gelernt hatte  half ihm jetzt sehr viel. Denn im Anschluss an die strengen Regeln der Kartäuser fiel es ihm leicht mit wenig Nahrung und Wasser auszukommen und mit einem Bett auf einem Felsen anstatt mit einem Kissen. Immer blieb er in seiner Einsamkeit, ohne kaum aus seiner Höhle zu gehen, oft in Kontemplation versunken. 
Durch seine ausstrahlende Art der Ruhe und des Friedens, „die greifbar auf seinem Gesicht standen“ wurde er als Heiliger wahrgenommen von denen, die versuchten ihn zu treffen und ihn zu verehren. 
Im Jahr 1516, während des Pfingstfestes am 19. Mai, wurde der heilige Einsiedler sehr krank und am  9. Mai endete sein irdisches Leben, im „Geruch der Heiligkeit“. 

Die sterblichen Überreste wurden begraben und darüber 1504 eine Kapelle erbaut. Heute ist hier ein Wallfahrtsort.
Gedenktafel an Bruder Johann Wagner an der Kapelle

Nachlesen kann man hier:  

Dienstag, 17. Mai 2011

Gott schauen, 73


Vierter Teil

Die Mittel zur Kontemplation

Das Gebet

„Das Gebet des Demütigen durchdringt die Wolken“ (Sir 35,17).

„Wenn du betest, gehe in deine Kammer, 
verschließe die Tür; 
dann bete zu deinem Vater, 
der im Verborgenen ist“ (Mt 6,6).
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