Freitag, 15. April 2011

Gott schauen, 50

3. Bekehrung, 2

(Jean-Baptist Porion, Im Banne der Dreieinigkeit, 53-54)

(1)  Auf der ersten Stufe des geistlichen Lebens müssen wir uns 
durch steten Kampf von allen Formen der Eigenliebe befreien. 
Denn die Sünde hat die Harmonie der Natur zerstört. 
Das ist nicht das Werk eines einzigen Tages. 
Eine ununterbrochene Anstrengung ist notwendig, um uns zu reinigen.
Und selbst dann,  wenn wir glauben, den Sieg errungen zu haben,
müssen wir uns immer noch in beständiger Kontrolle halten. 
Denn die inneren Kräfte unserer Natur sind stets zum Aufruhr bereit. 
Und nach einem Augenblick der Erschlaffung sehen wir,
wie sie von neuem ihre Herrschaft über uns anstreben.
 Unsrer Körper ist allerdings nicht unser hartnäckigster Feind. 
Die Sünde ist viel tiefer in uns eingedrungen. 
Sie hat ihren Stachel bis in den Mittelpunkt unseres Herzens eingesenkt. 
Da verbirgt die Eigenliebe ihre unfassbaren Wurzelfasern. 
Und selbst, wenn wir glauben, äußerlich abgestorben zu sein, 
müssen wir nur allzu oft erkennen, dass der Keim des Bösen 
in uns an Kraft garnichts eingebüßt hat.

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