Donnerstag, 30. Dezember 2010

Kartause Maria Hain -4-


Wie es zur Kartause Maria Hain kam

Die Kartause Maria Hain befand sich in Unterrath, einer Gemeinde nördlich von Düsseldorf, die erst 1909 in die Stadt eingemeindet wurde. Das ehemalige Rittergut „Haus Hain“ wurde 1869 von den Kartäusern gekauft. Wie kam es dazu?

Der Kartäuserorden war in Europa und in Deutschland weit verbreitet. Zeitweise gab es über 250 Kartausen. Durch die Reformation begann ein erster Niedergang. Weiter schwere Schläge gegen die katholischen Orden kamen vor allem durch die Säkularisation Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Nach 1803 war der Kartäuserorden fast vernichtet. Lediglich die schweizerische Kartause La Valsaint war als einziges Kartäuserkloster erhalten geblieben. Ab 1816 konnten wieder Kartausen aus den Trümmern erstehen.  
Nach der Aufhebung der beiden letzten Kartausen deutscher Zunge in Danzig (1825) und Ittingen (1848) suchte der Kartäuserorden wieder in Deutschland Fuß zu fassen. Aber in Deutschland war es schwieriger, wieder eine Kartause zu gründen. Verschiedene Planungen schlugen fehl. Der Generalprior des Ordens entschied, die Suche für die neue deutsche Kartause solle in der Erzdiözese Köln, der Heimatstadt des Hl. Gründervaters Bruno, entstehen. Zwei Patres wurden 1869 geschickt, eine Gründung vorzubereiten. Sie hatten auch von dem Gut Hain gehört, das verkäuflich sei. Bald lernten sie auf dieses  „Gut Hain“ kennen. Im September schon wurden verschiedene Verträge unterschrieben, so dass, das einstmalige Rittergut (zu einem Kaufpreis von 150 000 Talern), in das Eigentum des Ordens überging. Das alles wurde nicht erreicht ohne erhebliche Aufwände und Widerstände, die zu bewältigen waren. Schließlich war es der Kölner Erzbischof Melchers, der die kirchliche Gutheißung zur Gründung des Kartäuserklosters gab. Mit dem Umbau des Rittergutes in eine Kartause konnte begonnen werden. Pater Hieronymus Keiflin war ihr Erbauer und erster Rektor für die Mönche. Sein Nachfolger war ab 1873 Pater Prior August M. J. Engler.
(vgl.: Wego, Maria Hain)

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