Freitag, 31. Dezember 2010

Kartause Maria Hain -5-


Politisch schwierige Zeiten

Noch ehe das Kartäuserleben richtig begonnen hatte musste wegen des Kulturkampfes die Klostergemeinde, bestehend aus 4 Patres und 10 Brüdern, erstmals 1875 aufgelöst werden. Am 1. September reisten die Mönche „in alle Weltgegenden ab, und die junge Kartause blieb zurück, öde und verlassen, Gott sei es geklagt.“ (Wego, Maria Hain, S. 26, Chronik).
Ab 1884 wurden die durch den Leerstand entstanden Schäden behoben und der Weiterbau der Kartause vorangetrieben. Aber erst am 18. August 1890 konnte die Kartause Hain wieder eröffnet werden. Am 5. September 1890 wurden durch den Kartäuserpater Martinus Büschgens, der gebürtig aus Kleve vom damaligen Mainzer Bischof von Ketteler die Priesterweihe erhielt, die Benediction der Kirche und anderen Kapellen vorgenommen. Erst am 21. November 1890 wurde die erste feierliche Konventmesse gesungen. Am folgenden Tag wurde der Rektor Pater Alphons Schmit zum Prior ernannt, dem ersten der vollständigen Kartause Hain. Neun Patres und zwölf Brüder versprachen dem ersten Prior Gehorsam. Die Klausur wurde geschlossen.

Am 10. Oktober 1901 starb Prior Alphons Schmit, der lange Jahre leidend gewesen ist. Der bisherige Novizenmeister Pater Beatus Wiedemann wurde sein Nachfolger als Prior. Nach nur wenigen Wochen verstarb er am 13. Dezember 1901. Sein Nachfolger wurde der bisherige Vikar Pater Mauritius Schmid, nachdem der Generalprior alle stimmberechtigten Patres befragt und diese in verschlossenen Umschlägen ihre Meinung kundgetan hatten. In der Kartause Hain durften sich auf staatliches Geheiß von 1904 (!) nur deutsche Staatsbürger aufhalten.
(vgl.: Wego, Maria Hain)

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Kartause Maria Hain -4-


Wie es zur Kartause Maria Hain kam

Die Kartause Maria Hain befand sich in Unterrath, einer Gemeinde nördlich von Düsseldorf, die erst 1909 in die Stadt eingemeindet wurde. Das ehemalige Rittergut „Haus Hain“ wurde 1869 von den Kartäusern gekauft. Wie kam es dazu?

Der Kartäuserorden war in Europa und in Deutschland weit verbreitet. Zeitweise gab es über 250 Kartausen. Durch die Reformation begann ein erster Niedergang. Weiter schwere Schläge gegen die katholischen Orden kamen vor allem durch die Säkularisation Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Nach 1803 war der Kartäuserorden fast vernichtet. Lediglich die schweizerische Kartause La Valsaint war als einziges Kartäuserkloster erhalten geblieben. Ab 1816 konnten wieder Kartausen aus den Trümmern erstehen.  
Nach der Aufhebung der beiden letzten Kartausen deutscher Zunge in Danzig (1825) und Ittingen (1848) suchte der Kartäuserorden wieder in Deutschland Fuß zu fassen. Aber in Deutschland war es schwieriger, wieder eine Kartause zu gründen. Verschiedene Planungen schlugen fehl. Der Generalprior des Ordens entschied, die Suche für die neue deutsche Kartause solle in der Erzdiözese Köln, der Heimatstadt des Hl. Gründervaters Bruno, entstehen. Zwei Patres wurden 1869 geschickt, eine Gründung vorzubereiten. Sie hatten auch von dem Gut Hain gehört, das verkäuflich sei. Bald lernten sie auf dieses  „Gut Hain“ kennen. Im September schon wurden verschiedene Verträge unterschrieben, so dass, das einstmalige Rittergut (zu einem Kaufpreis von 150 000 Talern), in das Eigentum des Ordens überging. Das alles wurde nicht erreicht ohne erhebliche Aufwände und Widerstände, die zu bewältigen waren. Schließlich war es der Kölner Erzbischof Melchers, der die kirchliche Gutheißung zur Gründung des Kartäuserklosters gab. Mit dem Umbau des Rittergutes in eine Kartause konnte begonnen werden. Pater Hieronymus Keiflin war ihr Erbauer und erster Rektor für die Mönche. Sein Nachfolger war ab 1873 Pater Prior August M. J. Engler.
(vgl.: Wego, Maria Hain)

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Kartause Maria Hain -3-


Auflösung der Kartause Maria Hain (2)

Im Mai 1962 begann man mit der tatsächlichen Auflösung der Kartause Hain. Der große Umzug begann am 30. November 1963. 71 Tote wurden auf dem Klosterfriedhof exhumiert. Heiligenstatuen wurden zur Reparatur gegeben. Obstbäume, Sträucher, Werkbänke und die Bibliothek: alles musste verpackt und zum Abtransport vorbereitet werden.
Das letzte gesungene Konventamt in der Kartause Hain feierte die Gemeinschaft am 6. Oktober 1964, am Fest des hl. Bruno. Am nächsten Tag war die Vesper das letzte Offizium in der Kirche. Die letzte heilige Messe war am 9. Oktober. Die Kirchenglocke wurde vom Glockenstuhl heruntergenommen, das Uhrwerk wurde verschrottet. Die letzte heilige Messe in der Brüderkapelle feierten der Prior und vier Brüder am 16. Oktober. Andere Klöster und Kirchengemeinden holten das gesamte kirchliche Mobiliar und sonstige Gegenstände ab. Diese wurden nicht verkauft sondern abgegeben. Die Entweihung des Altares war am Allerseelentag, dem 2. November. Ab dem 21. November wurden nach und nach die Gebäude gesprengt. Der Schutt wurde sofort abgefahren. Für die Sprengung der Kirche am 15. Dezember waren 100 kg Dynamit notwendig. Die letzte hl. Messe der Kartäuser war am 21. Dezember 1964 in der Pfortenkapelle.
Am darauffolgenden Tag reisten die letzten Kartäuser aus Hain zu ihrer neuen Kartause ab.
(vgl.: Wego, Maria Hain)

Dienstag, 28. Dezember 2010

Kartause Maria Hain -2-


Auflösung der Kartause Maria Hain (1)

Wegen des anwachsenden Flugverkehrs des Düsseldorfer Flughafens in Lohausen wurden die Mönche der Kartause Hain im nahen Stadtteil Unterrath mehr und mehr durch den Fluglärm belästigt und ihre zurückgezogene und stille Lebensweise verunmöglicht. Ab Oktober 1948 war man ernsthaft auf der Suche nach einem geeigneten Ort für eine neue deutsche Kartause. Seitens des Ordens gab es aber auch die Überlegung die deutschen Kartäuser umzusiedeln in die französische Kartause Portes.
Das Noviziat der Chormönche wurde schon 1953 in die italienische Kartause Vedana verlegt und ab 1955 in die schweizerische Kartause La Valsainte.
Im April 1954 kaufte der Orden ein Anwesen mit einem Gutshof in der Nähe von Bad-Kreuznach, das allerdings 1960 wieder verkauft wurde, weil es in diesen wenigen Jahren zweimal  durch Brandstiftung niederbrannte. 
Die neugeplante Landebahn wurde 1960 gebaut, bis nahe an das Klostergelände heran. Die Zeit drängte. Nun wurde, ebenfalls im Jahr 1960, der klösterliche Grundbesitz mit allen Gebäuden an die Stadt Düsseldorf verkauft. Die Mönche hatten nun bis zum 30. September 1964 Zeit, ihr Kloster zu verlassen.
(vgl.: Wego, Maria Hain)

Montag, 27. Dezember 2010

Kartause Maria Hain -1-

Kartäuser im Schnee
(Kartäusermönch des Bildhauers Karl-Heinz Klein, 1994)
im Kartäuserpark zu Düsseldorf-Unterrath
(zum Gedenken an die ehem. Kartause Maria Hain, bis 1964)

Sonntag, 26. Dezember 2010

Weihnachten

Weihnachten, die lange Nacht der Hoffnung.
Es ist 22 Uhr. Soeben sind die Mönche aufgestanden und beten nun im Oratorium ihrer Zellen die Marienmette. Danach begeben sie sich zur Kirche. Mehr als eine Stunde früher als an anderen Hochfesten und zwei Stunden früher als an Werktagen. Weihnachten, das ist die lange Nacht der Hoffnung, die außschließlich im Gebet verbracht wird. Am Weihnachtstag gibt es keine Rekreationszeit, sei sie auch noch so kurz.
Die Mönche finden in dieser langen Nacht, die so anders ist als die anderen Nächte, die Antwort auf ihr Harren, sie finden schon auf dieser Erde den hundertfachen Lohn für ihren Verzicht aus Liebe. - Sie suchen nicht mehr die Freude, die der Herr schenkt, sondern den Herrn, der die Freude schenkt.
nach: Serrou, S.144f.

Samstag, 25. Dezember 2010

1. Weihnachtstag

Ein Kartäusernovize:
Tausend Sterne glänzten am Himmel, als ich nach dem Nachtoffizium gegen 2 Uhr zum Fenster hinausschaute. Sie alle und unendlich viele andere, die kein Computer zu speichern vermag, hält Gott in seiner Hand. Mein Gott, wie groß und mächtig Du bist! ...
Nichts, kein Gespräch, kein Telefonanruf, keine Post und kein Geschenk störten mich an diesem Feiertag, dieses Mysterium zu meditieren.
Bösen: Auf einsamer Straße, S.76f

Freitag, 24. Dezember 2010

Heiliger Abend

Ein Kartäusernovize:
Von wo aus ich auch ins "Ave Maria" eintrete, ob vom Wandelgang oder vom "Cubiculum" her, immer treffen meine Augen als erstes das Kind im Futtertrog. Eine Stunde lang saß ich heute am späten Nachmittag vor ihm auf dem Boden und betrachtete es still im Schein einer Kerze. Ein tiefer Friede erfüllte mich, als ich mich um 17 Uhr zum Schlafen niederlegte, um für das Nachtoffizium um 21 Uhr ausgeruht und frisch zu sein.
Bösen: Auf einsamer Strasse, S.76

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Kartäuser-Autoren, 3


Kartäuserautoren - Kurzbiographien  (11-15)


Johannes Gerecht, genannt Landspergius (1489/1490-1539); * in Landsberg bei Augsburg; Studium in Köln; 1530-1534 Prior in Jülich; bedeutendster Vertreter der deutschen Herz-Jesu-Verehrung.
Werke: Opera omnia (Köln 1630; Montreuil 1880-1890 in 5 Bd.).

Antonius de Molina (um 1550-1612), * in Villanueva; Studium in Salamanca; Augustiner; 1589 Kartäuser; großer Einfluss als seelenführer.
Hauptwerk: Instructio Sacerdotum (Burgos 1608); 42 Auflagen und Übersetzungen; beeinflusste damit die Literatur über Priesterspiritualität im 17./18. und bis Anfang 19. Jh. – Molinas Stellungnahme zur häufigen Kommunion der Laien rief den Widerstand der Jansenisten hervor und veranlasste das Buch „Über die häufige Kommunion“ des Antoine Arnauld (1643).

Innozenz Le Masson (1627-1703); * zu Noyon (Oise); 1644 Kartäuser in Montraud; 1676 Prior der Großen Kartause. Nach einem Großbrand entwarf er selbst mit Hilfe eines Konversen die Pläne zum Bau der heutigen Kartause.
1688 Neuausgabe der Ordensstatuten. Er veranlasste die Abfassung einer Geschichte des Kartäuserordens in 3 Teilen: Disciplina Ordinis Cartusiensis; Annales; Ephemerides. Diese Ordensgeschichte erstreckt sich nur bis um 1500 und wurde nach dem Tod Le Massons nicht fortgeführt.
Als entschlossener Gegner des Jansenismus und Quietismus ließ er alle solche in den Kartausen vorhandenen Bücher verbrennen. Mit Erlaubnis des Papstes nahm er in drei Nonnenklöster persönlich die kanonische Visitation vor, um den dortigen Quietismus auszurotten – Die Diskretion ist der Schlüssel zu all seinen Schriften und die Zusammenfassung seiner Spiritualität.

Gabriel Maria Fulconis (1816-1888); * in Saint-Etienne-au-Mont (Nizza); Weltpriester; Oblate in Turin; 1850 Kartäuser in Collegno bei Turin.
Hauptwerk: Die von glühender Liebe zu Jesus und Mariä entzündete Seele (Turin 1864). Zentrum seiner Spiritualität ist die Liebe zum Herzen Jesu, die man durch das Herz Mariä erlangt.

Ludwig Maria Baudin (1869-1926); * in Louvigny (Lothringen); 1889 Kartäuser in Bosserville (Nancy). Nach der Vertreibung der Kartäuser aus Frankreich 1901 in der Kartause Montalegre, dann Cervara.
Hauptwerk: Meditations cartusiennes in 3 Bd. (Parkminster 1926), biblisch-liturgische Betrachtungen für Novizen.

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Kartäuser-Autoren, 2


Kartäuserautoren - Kurzbiographien  (6-10)


Hugo de Balma (+1316). Nach 1260 Kartäuser in Paris; größter Theoretiker der Mystik vor Johannes vom Kreuz.
Werke: Viae Sion lugent. De mystica theologia; dt. in: H. Walach, Notitia experimentalis Dei, Anal. Cart. 98:1 (Salzburg 1995), 249-368.

Marguerite d´Oyngt (+1310). Priorin der Kartause Poleteins.
Werke: Oeuvres de Marguerite d`Oyngt (Paris 1965); Pagina Meditationum; Speculum Sancte Margarete virginis Priorisse de Poleteins; Li vie Seiti Biatrix virgina de Ornaciu (im Lyoner Dialekt); Briefe.

 Ludolf von Sachsen (um 1295-1377); Dominikaner; 1321 Kartäuser in Straßburg; 1343-1348 Prior in Koblenz; einige Jahre in Mainz; starb im Ruf der Heiligkeit.
Werke: Ennaratio in Psalmos (Straßburg 1491); Vita Jesu Christi (Straßburg 1474); 88 Auflagen und zahlreiche Übersetzungen, 1396 ins Deutsche. Großer Einfluß der Vita Jesu Christi auf die Devotio moderna, auf Theresia von Avila und Ignatius von Loyola.

Dominikus von Preußen (1384-1460); * in Westpreußen; Studium in Krakau; 1405 nach einem Vagabundenleben Kartäuser in Trier.
Werke: Liber experienciae (Hs. In Trier, Stadtbibliothek). Mit den Clausulae Wegbereiter der heutigen Form des Rosenkranzgebets.

Dionysius van Leeuw, genannt der Kartäuser (1402/1403-1471), * in Ryckel, belg. Limburg; Studium in Köln; 1424 Kartäuser in Roermond; 1430-1469 schriftstellerische Tätigkeit.
Werke: Opera omnia (Köln 1532ff.; Parkminster 1896 bis 1936 in 44 Bd.).

Dienstag, 21. Dezember 2010

Kartäuser-Autoren, 1


Kartäuserautoren - Kurzbiographien  (1-5)

Hl. Bruno (um1030-1101), * in Köln; Studium in Reims; ab 1055/56 Leiter der Domschule und Kanoniker; zwei Jahre eremitisches Leben in Sèche Fontaine. Im Juni 1084 zog sich Bruno in die Einsamkeit der Chartreuse bei Grenoble zurück. 1090 Ruf Urbans II. an den päpstlichen Hof. 1091 Gründung der Eremitage La Torre in Kalabrien. Tod am 6.10.1101. 1514 Kanonisierung durch Leo X. „vivae oraculo vocis“.
Werke: Brief an Radolf; Brief an die Brüder der Chartreuse; Glaubensbekenntnis vor seinem Tod; Kommentar zu den Psalmen.

Guigo I. (1083-1136). * auf der Burg Romain-de Modanne (Valence); 1106 Eintritt in die Große Kartause; 1109 Prior derselben bis zu seinem Tod.
Werke: Abfassung der Consuetudines Cartusiae; Meditationes; Vita Sancti Hugonis.

Guigo II. (+1192/93). Urkundlich greifbar 1173 als Prokurator der Großen Kartause; im gleichen oder folgenden Jahr Prior derselben
Werke: Scala claustralium, um 1150 in Briefform verfasstes Traktat, der zur Kontemplation führen will. 12 Meditationen, bis vor kurzem nur handschriftlich überliefert.

Adam Scott (*1212). Prämonstratenser in Dryburgh; um 1188 Kartäuser in Witham.
Werke: De quatropertito exercito cella – Deutung der vier Übungen des Einsiedlers: Lesung, Betrachtung, Gebet, Handarbeit.

Guigo du Pont (*1297). 1271 Profeß in der Großen Kartause. In dem Werk „De Contemplatione“ sucht er Anhänger zur Kontemplation zu führen. Das Werk hatte indirekt durch Dionysius den Kartäuser und Ludolf von Sachsen großen Einfluss.

INFO

Liebe Leser,
ich habe gestern das Layout geändert und musste auch die blogspot-Adresse verändern. So kam es heute zu Störungen. Ihr müsst BRUNONIS einfach nochmals neu abspeichern, wenn ich das richtig sehe.
jos.

Kartusianische Lebensbilder (2)

Wie in anderen, auch kontemplativen, Orden, bedeuten die feierliche Gelübde nicht zwangsläufig, dass der Professe auch tatsächlich bis zu seinem Lebensende im Kloster lebt. Ein Beispiel:

Pater Suso Maria Knupfer OCarth.

Pater Suso wurde am 11. November 1907 in Kluftern am Bodensee geboren. Am 6. Oktober 1927 trat er in die Kartause Hain bei Düsseldorf ein. Seine Priesterweihe erhielt er im Dom zu Köln am 27.6.1934.
Im Januar 1942 wurde er als Sanitäter in den Zweiten Weltkrieg einberufen. In Stalingrad wurde er gefangen genommen und war von Januar 1943 bis November 1949 in russischer Gefangenschaft, aus der er schwerkrank zurückkehrte.
Am 2. Februar 1962 kam er unter Pfarrer Bitterlich nach Galtür im Paznauntal (Tirol) um in den Pfarreien Galtür und Mathon mitzuarbeiten. Er wirkte hier nicht nur als Seelsorger sehr segensreich, sondern er betätigte sich auch als Maler, Restaurator und Gärtner äußerst erfolgreich. An Pater Suso erinnern sich die Galtürer noch an Reste, der von ihm liebevoll angelegten Gartenanlagen. Was in der Gemeinde weiterlebt, sind auch die Erinnerungen an den Schöpfer so mancher Landschaftsgemälde und der unverkennbaren Weihnachtskrippe in der Pfarrkirche.
Am 17.8.1978 zog Pater Suso nach Dörrebach bei Bingen am Rhein, wo er bei einer Familie ein Zuhause fand. Hier wirkte er noch als Seelsorger in protestantischer Umgebung in mehreren katholischen Pfarreien. In Dörrebach feierte er auch im Juli 1984 sein Goldenes- und im Juli 1994 sein Diamantenes Priesterjubiläum. Beim Goldenen Jubiläum sagte er in einer Ansprache: "wenn ihr mich weiterhin noch ertragen wollt und es Gottes Wille ist, möchte ich noch einige Zeit bei euch sein", was Gott ihm gewährte.
Am 3. Januar 2001 hat der Herr seinen treuen Diener im gesegneten Alter von 93 Jahren zu sich gerufen.
Quelle: http://.galtuer.gv.at/chr-2001.htm

Montag, 20. Dezember 2010

Der Kartäuser als Gefangener Christi -4-

 b) - das Gelübde der Beharrlichkeit (- in unserer Welt)
Das hesychastische Verständnis der Beschauung (ruhen, in der Zelle sitzen) ist eng verknüpft mit dem kartusianischen Verständnis der Beharrlichkeit. Beides steht im Widerspruch zur heutigen Leistungsgesellschaft. So werden Krankheit, Alter und Tod tabuisiert; sie werden nicht mehr als eine Chance gesehen, sich in die kontemplative Dimension der menschlichen Existenz einzuüben, wo der Sinn, das Spielerisch-Schöpferische (vielleicht das Kindliche) den Vorrang haben, vor dem unmittelbar Nützlichen.
Sicher besteht ein tiefer Zusammenhang zwischen dieser Tabuisierung und Abwertung des Beschaulich-kontemplativen einerseits, und andererseits mit dem anwachsen der verschiedenen Zwänge, unter denen wir heute leiden: Managerkrankheit, Stress, Drogen, Gewalt, Pornographie, unmenschliche Arbeitsbedingungen, usw.

Der Kartäuser als Gefangener Christi möchte durch sein ganzes Leben auch diesen Menschen nahe sein und einen Weg der Befreiung vorleben.
vgl. Hollenstein, S. 81 ff.

Der Kartäuser als Gefangener Christi -3-

 b) - das Gelübde der Beharrlichkeit (- die Regel)
"Deshalb bin ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch Heiden" (vgl. Eph 3,1; 2 Kor 11,23).
Das Leben eines Mönches, eines Einsiedlers oder Reklusen, ist eine Analogie zum Leben des hl. Paulus. Die Regel sagt:
"Der Mönch kann seine volle Hingabe an Gott nur verwirklichen, wenn er das ganze Leben hindurch in seiner Berufung ausharrt. Dazu verpflichtet er sich in Freiheit mit den feierlichen Gelübden. Darum ist die Profess unwiderruflich, und darum soll der Mönch sich vor seinem Gelöbnis zuerst hinsetzen und überlegen, ob er sich in der Tat Gott für immer übereignen will. Kraft der Profess wird der Mönch in die Gemeinschaft als eine ihm von Gott geschenkte Familie eingereiht; in der er mit Leib und Seele Wurzel fassen soll. Jeder, der in seinem Stand geweiht wurde, ob Pater oder Bruder (oder Schwester), bleibe also in der Berufung, zu der er gerufen wurde, und zeichne sich darin aus, zur reicheren Heiligkeit der Kirche und zur größeren Ehre der einen und ungeteilten Dreifaltigkeit."
vgl. Hollenstein, S. 81 ff.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Der Kartäuser als Gefangener Christi -2-

 a) Biblische Grundlegungen
In der Hl. Schrift werden alle Zwänge dieses Lebens: Sklaverei, Süchte, Krankheit, Tod, im Letzten als Folge der Sünde gesehen. Die Geschichte des Gottesvolkes ist eine Geschichte der Befreiung, die in Jesus ihren Höhepunkt erreicht hat. Er wurde mit uns solidarisch, bis in den Tod.
Er stieg hinab in das Reich des Todes "und predigte den Geistern im Kerker", und "er stieg hinauf zur Höhe und erbeutete Gefangene und gab den Menschen Geschenke"        (1 Petr. 3,18-4,6; Eph 4,8; 2 Kor 2,14).
Jesus führt in seinem Siegeszug Gefangene mit, um sie an seinem Siege teilnehmen zu lassen.
Nach Paulus wird der von der Sünde Befreite, ein Gefangener Christi:
"Frei von der Sünde seid ihr Knechte der Gerechtigkeit geworden" (Röm 6,12-23;              1 Kor 7,22).
"Der im Herrn berufene Sklave ist ein Freigelassener des Herrn;
ebenso ist der als Freigeborener Berufene, ein Sklave Christi".
vgl. Hollenstein, S.81 ff

Der Kartäuser als Gefangener Christi -1-

Mit dem Gelübde der Stabilität (stabilitas loci), der Beständigkeit an einem Ort, das der benediktinischen Tradition eigen ist, hat es der Mensch, aber auch die Orden, heute kaum leichter als zur Zeit des heiligen Benedikt. Er war gegen das Umherwandern der Mönche, Gyrovagi genannt, und wollte seine Mönche an ein Kloster binden, durch ein eigenes Gelübde, der stabilitas loci, das Verharren im gleichen Kloster.
Der Mangel an Berufungen, Aufhebung von Noviziaten und andere Umstände haben im Kartäuserorden dieses Gelübde schon sehr früh relativiert.
Die erneuerten Statuten setzen wohl deshalb den Akzent eher auf das
Beharren in der Vollhingabe an Gott.
vgl. Hollenstein, S. 81 ff

Samstag, 18. Dezember 2010

Kartusianische Lebensbilder (1)

Pater Othmar Maria Landolt
Geboren am 19. März 1899, Priesterweihe 1924, 4 Jahre Vikar in Herisau.
1928 Eintritt in die Kartause La Valsainte.
Pater Othmar schrieb über sich selbst:
"1934 war die Kartause Valsainte übervoll und es musste für die neuen Postulanten Platz gemacht werden. So kam ich als Brudermagister nach der Kartause Montrieux b. Toulouse.
1937 musste ich den dortigen Prior nach Düsseldorf begleiten und ihm in der dortigen Kartause als Dolmetscher behilflich sein. Hernach bat man mich, dort zu bleiben als Novizenmeister.
1939 im September nach Ausbruch des Krieges, erhielt ich einen militärischen Stellungsbefehl aus der Schweiz und so kam ich aus Deutschland heraus.
1940 trat auch Italien gegen Frankreich in den Krieg, und so wurden alle französischen Patres aus Italien ausgewiesen. Dadurch kam ich nach der Kartause Trisulti, unterhalb Roms, um dort einen französischen Pater, der ausgewiesen ward, als Novizenmeister zu ersetzen.
1945 wurde die Kartause Trisulti von den Kartäusern aufgegeben und an die Zisterzienser abgetreten. Auf diese Weise musste man wieder wandern, und ich wurde als Prokurator nach der Kartause Vedana bei Belluno gesandt mit dem letzten Novizen von Trisulti.
1947 wurde ich zu den Kartäuserinnen zu Motta Grossa bei Turin als Spiritual gesandt mit der Aufgabe, das dortige Kloster nach Spanien zu verpflanzen. Im Mai 1948 weilte ich einige Wochen in Spanien, um die Möglichkeit zu studieren. Die angebotenen Objekte aber entsprachen nicht. So drang ich bei den Oberen auf den Ausbau des provisorischen Klosters von Motta; und so konnte man 1950 die neue Kirche einweihen, nebst verschiedenen anderen Erweiterungsbauten, bes. das Vikariat.
Nach dem Autounfall meiner Geschwister von 1960 war ich meistens krank, bis ich 1963 an einer Niere operiert wurde. Zur völligen Genesung sandte man mich auf meinen persönlichen Wunsch in die Kartause Calci bei Pisa, wo ich seit Oktober 1963 weile zu meiner grossen Zufriedenheit. Wie lange ich noch auf Erden herumpilgere weiss Gott, der Herr über Leben und Tod, allen. Ich freue mich auf die Ewigkeit."
Pater Othmar ist verstorben am 25. September 1967.
Quelle: http://agenda.kath-ganti-chille.org/retailers.html

Literaturliste zu Kartäuser und Hl. Bruno

(Deutschsprachige Erscheinungen.
Diese Liste wird bei Bedarf immer weiter ergänzt.)


23 - Peregrina: Das Pilgerjahr mit dem Kartäuser, Dom Marianus Marck, Friedrich Prinz von Sachsen-Meiningen, 1921-1997, Cordier-V. 2007
Die Autorin hat, da sie unbekannt bleiben möchte den Namen Peregrina gewählt, weil sie meint, dies sei dem Schweigen der Kartause angemessen. Aus vielen Briefen hat sie ein Lebensbild des Schwagers "Seiner Kaiserl. Hoheit" Otto von Habsburg zusammengetragen. Mit Feingefühl wurden diese Fakten mit eigenen Schreibstil verbunden. So entstand ein freundliches Bild von Dom Marianus; aber nur ein Teil seines Bildes.

22 - Klein Maguire, Nancy: In der Stille vieler kleiner Stunden, Fünf Kartäuser-Novizen auf der Suche nach Gott, Goldmann-Arkana-V. 2007
Auf 380 Seiten berichtet die Autorin über das Leben von fünf ehemaligen Kartäusern aus der Englischen Kartause Parkminster.  Das Buch ist spannend zu lesen, verletzt aber die Privatsphäre sowohl dieser Menschen als auch des Ordens, der mit dieser Veröffentlichung nicht einverstanden gewesen sein wird.

21 - namenlos: Im Banne des Dreieinigen Gottes, Adamas-V. 2006
Geheimnis der Dreieinigkeit und der Gotteskindschaft. Ein Text, der älter als 60 Jahre ist.

20 - unbekannt: Leben in Liebe und Stille, Gedanken eines Kartäusers, Rex Regum-V. 2004
Erstmals erschienen 1951 in Frankreich. I. Einführung in das Innerliche Leben. II. Kapitelpredigten.

19 - Marienau: Kartause Marienau, Beuroner Kunstverlag Josef Fink, 2004
Bild- und Textbroschüre aus und über die Kartäuser in der Marienau.

18 - Faust, U./Steuer, R.: 600 Jahre Kartause Buxheim, Memmingen 2002
Broschüre in Text und Bild über die (ehem.) Kartäuserkloster-Anlage Buxheim.

17 - Beck, Otto, Hrg.: Kartause Marienau, Ein Ort der Stille und des Gebets, Torbecke-V. 1998
Bild- und Textbroschüre aus und über die Kartäuser in der Marienau.

16 - Helly, Ange: Auf dem Weg des Schweigens, Ein Einsiedler erfährt Johannes vom Kreuz, Don Bosko-V. 1997
Übersetzt von Willibald Bösen. Betrachtungen auf dem Weg in die Mitte seines Selbst und die Begegnung der Seele mit Gott.

15 - Serrou, Robert: Kartäuser, Vom Leben in der Wüste, Echter-V. 1997
Dieses Buch wurde erstmals 1954 veröffentlicht. Die vielen Fotografien von Pierre Vals aus der Grande Chartreuse waren eine Sensation. Erstmals konnte ein Journalist, Robert Serrou, Einsicht nehmen in ein bisher verborgenes und unbekanntes Leben, und Gespräche führen mit den Mönchen. Das Buch wurde 1984 und 1997 nochmals vom Autor überarbeitet.

14 - Die Lorenzi, Gabriel, Hrg.: Gott schauen, Kartäusermönche beschreiben den Weg zur Kontemplation, Echter-V. 1996
Grundlagen, Hindernisse, Bedingungen, Mittel und Ziel der Kontemplation. Versch. Kartäuserautoren bis 1987.

13 - Van der Meer de Walcheren, Peter,: Das weiße Paradies, Lins-V. 1996
Erstveröffentlichung 1930. Hier eine kleine Broschüre über das Leben der Kartäuser in La Valsainte.

12 - Beutler, Werner: Der Brunozyklus in der Basilika St. Severin zu Köln, Schnell&Steiner-V. 1993
Kunstführer zu den Bildern mit Szenen aus dem Leben des hl. Bruno, aus der ehemaligen Kartause zu Köln.

11 - Helly, Ange: Bruno von Köln, Der Vater der Kartäuser, Mit einem Bericht über die Eremiten von "St. Bruno"  Echter-V. 1992
Biografie über Bruno von Köln von Ange Helly. Bericht über den Versuch eines eremitischen Lebens in heutiger Zeit, durch eine kleinen Gruppe ehemaliger Kartäuser unter Leitung von Ange Helly, unter einfachsten Bedingungen, von Willibald Bösen.

10  - Wego, Matthias: Maria Hain, Die wechselvolle Geschichte der ehemaligen Kartause in Düsseldorf, Butzon&Bercker-V. 1991
Bericht über die damals einzige Kartause in Deutschland, die ins Allgäu umzog unter dem Namen Marienau.

9 - Guillerand, Augustin: Im Angesicht Gottes, Gebetserfahrungen eines Kartäusermönchs, Echter-V. 1989
Aufzeichnungen über das Wesen des Gebets und über die rechte Weise des Betens. Hin zum wachsen durch das Annehmen der eigenen Armseligkeit.

8 - Lockhart, Robin Bruce: Botschaft des Schweigens, Das verborgene Leben der Kartäuser, Echter-V. 1987
Übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Mönchen aus der Kartause Marienau. Ein Überblick über den Kartäuserorden und das Leben in ihm.

7 - Bösen, Willibald: Auf einsamer Straße zu Gott, Das Geheimnis der Kartäuser, Herder-V. 1987
Begegnungen und Gespräche mit Kartäusern und was man über Kartäuser wissen sollte, unter besonderer Berücksichtigung der Kartause Marienau im Allgäu.

6 - Posada, Gerardo: Der Heilige Bruno, Vater der Kartäuser, Wienand-V. 1987
I. Der hl. Bruno und seine Vaterstadt Köln (Adam Wienand). II. Gerardo Posada: Der heilige Bruno, Vater der Kartäuser - Standardwerk!! -. III. Otto Beck: Bildbericht über die Kartause Marienau. Berichte über den Kartäuserorden.

5 - Hollenstein, Janez: Wo die Stille spricht, Kartause Pleterje 1986
Text von fr. Jean Marie Hollenstein, Fotografien aus der Kartause Pleterje (Slowenien) von Tomas Lauko.

4 - Zadnikar, Marijan: Die Kartäuser, Orden der schweigenden Mönche, Wienand-V. 1983
Sammelband verschiedener Abhandlungen zum Kartäuserorden und seiner Geschichte. - Standartwerk!! 

3 - La Valsainte: Kartause von La Valsainte, Chartreuse de la Valsainte, Lausanne 1981
Zweisprachige Broschüre mit Bild und Text über die Kartause.

2 - Marienau: Marienau, Konrad-V. ca. 1973
Die erste Broschüre über die Kartause Marienau.

1 - Grande Chartreuse: Ein Besuch in der Correrie, Grenoble 1968
Die Correrie steht unterhalb der Großen Kartause. Sie dient heute als Museum für die vielen Besucher der Chartreuse. Kleine Broschüre.

Freitag, 17. Dezember 2010

Einzigartige Mutter der Kartäuser

Eine große Lawine hatte 1132 das erste, von Bruno erbaute Kloster, zerstört. Die neue Kartause wurde an ihrem heutigen Platz erbaut. Bei der alten Stelle wurde eine Marienkapelle errichtet. Sie musste seither mehrmals wieder hergestellt werden, was von einer tiefen Marienverehrung zeugt.
Sie bewahrt auch die Erinnerung an eine besondere Gnade, die der Orden erfahren durfte. Um das Jahr 1090 wurde Bruno vom Papst ersucht, als Berater zu ihm zu kommen. Da er aber wusste, dass er sich der Berufung Brunos zu einem Leben in Einsamkeit nicht widersetzen durfte, erlaubte er ihm,  in Süditalien, wo der Papst damals residierte, eine neue Kartause zu errichten.
Die Einsiedler in der Chartreuse mussten alle Hoffnung fahren lassen, ihren Vater und Gründer jemals wieder zu sehen. Ihre Entmutigung war so groß, dass sie sogar daran dachten, diesen Ort aufzugeben. Doch die Gottesmutter hielt sie zurück, als sie sich schon auf den Weg gemacht hatten.
Künftig beteten sie seitdem täglich das Marienoffizium. Und sie wurden vor weiteren solchen Versuchungen verschont. So hat also Maria den gerade neu entstandenen Orden vor dem Untergang gerettet. Zur Erinnerung ist an der kleinen Marienkapelle "De Casalibus" die Anrufung zu lesen:
"Du einzigartige Mutter der Kartäuser, der Novizen und der Postulanten, bitte für uns."
- nach Serrou, Robert: Kartäuser, Vom Leben in der Wüste, Echter-V. 1997, S. 120

Kartäuserinnen, 1

Ebenso wie es Mönche gibt, die sich gänzlich dem kontemplativen Leben widmen, so gibt es auch kontemplative Nonnen. Ihre Berufung ist fast genauso alt wie die der Mönche. Bereits der heilige Hieronymus gründete in der Wüste eine Gemeinschaft für Frauen. Auch die Schwester des heiligen Antonius wurde im Jahre 270 Nonne. Die Kartäuserinnen stehen in der vordersten Reihe kontemplativer Nonnenorden. Wegen ihres verborgenen Lebens treten sie jedoch kaum in Erscheinung.
- nach Lockhart, Robin Bruce: Botschaft des Schweigens, Echter-V. 1987, S. 90

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Bruno spricht

"Der Herr hat alle Sterblichen im Licht geschaffen, um ihnen für ihre Verdienste die höchsten Freuden des Himmels anzubieten.
Glücklich, wer seine Seele auf die Gipfel hin ausrichtet, ohne zu wanken,
und wer sich vor allem Bösen in acht nimmt!
Aber glücklich auch, wer - einmal gefallen - seine Sünde bereut
und wer seine Fehler oft beweint!
Ach! Die Menschen leben, als folgte nicht dem Leben der Tod,
als wäre die Hölle nur eine kurzweilige Geschichte.
Zeigt uns nicht die Erfahrung, dass alles Leben sich im Tode auflöst?
Und bestätigt nicht die Hl. Schrift die Qualen der Hölle?
Unglücklich, ja, wahnsinnig, wer dahinlebt, ohne diese Pein zu fürchten!
Einmal tot, wird er die Höllenglut spüren.
Ihr Sterblichen alle, lebt so, dass ihr die höllischen Sümpfe nicht zu fürchten braucht!"
Helly, A., Bruno von Köln, Der Vater der Kartäuser, Echter-V. 1992, S. 20

Dienstag, 14. Dezember 2010

Aufbruch ins Tal der Chartreuse

Nachdem sie ihren Eingang, "Cluse" oder "Tor" genannt, passiert haben, folgen sie einem fünf Kilometer langen Tal, das auf seiner Rechten von einem Chaos von Bergen begrenzt wird, aus denen der Grand Som mit 2026 m herausragt. Noch gibt es hier weder eine Strasse noch einen Pfad. Mit großer Mühe dringt man zum äußersten Punkt vor, wo sich das Tal zu einer von der Sonne nur selten erhellten Schlucht verengt. Als Bruno hier einige Quellen entdeckt, ist er sich sicher, dass diese wilde Einsamkeit der Ort ist, den Gott für sie als Bleibe ausgesucht hat.
Helly, A., Bruno von Köln, Der Vater der Kartäuser, Echter-V. 1992, S. 48

Kartäuser

Die Kartäuser sind ein Einsiedlerorden. Diese Mönche leben überwiegend in Einsamkeit innerhalb eines abgeschiedenen Klosters, der Kartause.
Isaak von Nivive sagte:
"Die Einsamkeit ist ein Meer, in dessen Tiefe sich wunderbare Perlen finden."

BRUNONIS

BRUNONIS nenne ich diesen neuen Blog. Er trägt den Namen des Gründers des Kartäuser-Ordens.
Das von mir selbst erstellte Foto zeigt die "Große Kartause", gewissermaßen das Mutterkloster des Ordens. Es liegt im Chartreuse-Massiv in den französischen Alpen, in der Gegend von Grenoble.
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